Back to life

Currently listening: The White Stripes - When I hear my name

Es fehlt mir mal wieder an bedeutungsschwangeren Sätzen für eine tiefgründige Einleitung. Auch der Titel blieb nicht verschont. Seit meinem Neuanfang hat sich insofern nur wenig getan - belassen wir es dabei und fahren fort.

Bekanntlich sagen Bilder mehr als tausend Worte - wer mich während den vergangenen sieben Monaten zu Gesicht bekommen hat, wird wissen was damit gemeint ist. Darum hier ein Selbstportrait von heute:

– Das Bild wurde gelöscht und durch dieses ersetzt –

Es ist ein unglaubliches Gefühl endlich wieder Haare, Augenbrauen und Wimpern zu haben. Sogar mein Bartwuchs erfreut mich tagtäglich von neuem. Durch die Chemotherapie habe ich meine gesamte Körperbehaarung verloren, was unter gewissen Aspekten Vorteile mit sich bringen mag, jedoch das Erscheinungsbild eines Menschen total verändern kann.

Ich würde mich durchaus als eitel und auf mein Äusseres bedacht einschätzen, weshalb dieser Wandel nicht gerade einfach für mich war. Es hat lange gedauert, bis ich mich überhaupt ohne Mütze aus dem Zimmer getraut habe - auch wenn ich in den eigenen vier Wänden war. Meines Selbstvertrauens halber würde ich so weit gehen und behaupten, dass ich mit dem neuen Kurzhaarschnitt ganz passabel aussehe : ] Nur noch ein paar Wochen und ich kann sogar wieder zum Haargel greifen. Etwas, das ich seit vergangenem Februar diesen Jahres nicht mehr gemacht habe. Vom Besuch beim Coiffeur meines Vertrauens gar nicht zu sprechen.

In den vergangenen Tagen hat sich mein Zustand weiter verbessert. Die Schmerzen in der Brust, verursacht durch die gross angelegte Operation von vor zwei Wochen, nehmen kontinuierlich ab. Auch mit dem Liegen/Schlafen komme ich viel besser zurecht.

Was den Zeitvertreib anbelangt, habe ich mich bisher grösstenteils auf Arbeiten, Lesen und Poker konzentriert - jedoch nicht in dieser Reihenfolge. Was mein Einstieg in die Selbstständigkeit betrifft, kann ich leider noch nicht viel erzählen, ausser dass ich es kaum erwarten kann mich in die Arbeit zu stürzen. Mehr Informationen zu “Projekt X” folgen, wenn die Zeit dafür reif ist. Was das Lesen betrifft, beschäftige ich mich gerade mit “Der Prozess” von Franz Kafka und der ungekürzten Fassung von “Die Leiden Des Jungen Werthers” von meinem Namensvetter.

Nun zum Poker. Am Montag konnte ich das zweite Live-Turnier in Folge gewinnen, was bei einem Buy-in von CHF 10.- immerhin CHF 50.- ausmacht. Es waren acht Leute und ich konnte das Heads-up mit AKo gegen Q2s für mich entscheiden - natürlich trifft er im Flop seine Dame, ich jedoch mein Ace on the river.

Doch das ist noch lange nicht alles, denn der gute Teil kommt erst noch. Am Dienstag entschloss ich mich ein Turnier mit $11 Buy-in und ca. 400 Teilnehmern zu spielen - ab dem 36. Platz wurde man ausgezahlt. Nach gut vier Stunden waren es nur noch neun Leute und ich einer davon. Durch ein paar gute Hände konnte ich die Anzahl meiner Chips weiter ausbauen und fand mich so bald unter den letzten vier wieder. Dort habe ich nach einem Raise vom Chipleader aus erster Position mit QQ alle meine Chips in die Mitte geschoben. Er zögert keine Sekunde, callt und zeigt TT. Die Chancen stehen bei 80:20 für mich. Natürlich trifft er den Flop und wirft mich somit aus dem Turnier. Meinem Konto werden $370 gutgeschrieben und ich bin ein bisschen unglücklich über die Art meines Ausscheidens, freue mich aber riesig über den erneuten Erfolg.

Damit bin ich auch schon am Ende meiner Berichterstattung angelangt - zumindest für heute - und verabschiede mich in Richtung Schlafgemach.

Notiz an mich: Unbedingt neues Album von “Panda” anhören.

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